WertWeideVerbund: Regionaler Wertschöpfungsverbund für Rindfleisch aus artgerechter Weidehaltung
Projekthintergrund
Regionale und nachhaltig erzeugte Lebensmittel haben sowohl bei Verbraucher*innen als auch in der Politik eine zunehmende Relevanz. Eine extensive, an Grünland gebundene Weidehaltung von Rindern erfüllt den gesellschaftlichen Wunsch nach einer artgerechten Tierhaltung und hat positive Effekte auf eine Reihe von Ökosystemdienstleistungen. Obwohl die Weidehaltung von Rindern in Brandenburg eine hohe Bedeutung hat, verbleibt nur ein Bruchteil der Erzeugnisse in der Region. Fehlende Schlacht-, Verarbeitungs- und Logistikstrukturen stellen die Akteure entlang der Wertschöpfungskette vor zahlreiche Herausforderungen.
Unsere Mission
Wir wollen neue regionale Geschäftsmodelle und partnerschaftliche Kooperationen ermöglichen, damit die (konventionelle und ökologische) Landwirtschaft um verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte - vor allem Biodiversität und Tierwohl - verbessert wird und diese Leistungen über "den Markt" honoriert bekommt.
Das Video ist in Kooperation mit SarahVisuals entstanden.
Projektziele
Im Projekt WertWeideVerbund werden die regionalen Herausforderungen aufgegriffen. Gemeinsam mit Akteur*innen aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Gemeinschaftsverpflegung und Lebensmitteleinzelhandel sollen Wertschöpfungsverbünde für Rindfleisch aus artgerechter Weidehaltung in der Region aufgebaut werden.
Praxisorientiertes Ziel des Vorhabens ist es zum einen, partnerschaftliche Kooperations- und Koordinationsformen zu erproben und aufzubauen, um die regionale Wertschöpfung und eine nachhaltigere Landwirtschaft in der Region zu befördern. Zum anderen wird Konsument*innen der Zugang zu regionalem Rindfleisch aus artgerechter Haltung durch das Angebot in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung und im Lebensmitteleinzelhandel erleichtert.
Schwerpunkte
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Aktuelle Entwicklungen
Der Aufbau des WertWeideVerbunds mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette ist im vollen Gange. Als erster erfolgsversprechender Absatzweg für Weiderindfleisch wurde die Gemeinschaftsverpflegung identifiziert. Vertreter*innen von Kantinen und Cateringunternehmen haben sich in Workshops und im Rahmen einer Betriebsbesichtigung bei der Eberswalder Fleisch GmbH über die besonderen Eigenschaften von Weiderindfleisch informiert. Sechs Caterinunternehmen haben bisher konkretes Interesse, regionales Weiderindfleisch anzubieten. Weiterhin wurden regional angepasste Qualitätskriterien definiert, die mit im Vorfeld mit relevanten Akteuren der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Verarbeitung abgestimmt wurden.
Mit Aktionswochen werden neue Kooperationen zwischen Landwirten, Verarbeitern und der Gemeinschaftsverpflegung getestet und evaluiert. Darauf aufbauend sollen tragfähige Geschäftsmodelle für die beteiligten Akteur*innen entwickelt werden. Damit die Wertschöpfungsverbünde sich erfolgreich etablieren können, wird ein Kommunikationskonzept erstellt, mit dem die Qualitäten an die Konsument*innen vermittelt werden. Die inhaltliche Ausrichtung basiert auf einer Online-Erhebung mit rund 800 Personen aus Berlin und Brandenburg.
Veröffentlichungen und Vorträge
Lauterbach, Josephine; Haack, Michaela; Häring, Anna Maria; Böhm, Uta (2021)."Developing Business Models For Sustainable Cattle Grazing Systems", Landscape 2021, online Tagung.
Lauterbach, Josephine; Haack, Michaela; Häring, Anna Maria. (2022) "Co-design of Business Models for Pasture-Based beeed in North East Germany - Integrating Consumer Preferences" IGLS Forum 2022, online Tagung.
Lauterbach, Josephine; Haack, Michaela; Böhm, Uta; Häring, Anna Maria (2022) "Wie kann ich den Mehrwert von Weiderindfleisch verbraucher*innennah kommunizieren?", Ökofeldtage 2022.
Josephine Lauterbach, Ann-Kristin von Saurma-Jeltsch, Amanda Birkmann, Anna Häring (2022): "Schlachtstätten für Rinder und Schafe in Brandenburg: Strukturen und Zukunftsaussichten". Final_Bericht_Schlachstttenbefragung_Brandenburg_2021.pdf
Antonia Bruns, Josephine Lauterbach (2022): Verbraucher*inneneinstellung zu mobiler Schlachtung. Info Tag mobile Schlachtung, demeter im Osten. Kuhhorst.
Antonia Bruns, Josephine Lauterbach, Anna Maria Häring (2023): "Consumer preferences towards mobile slaughter – a discrete choice experiment" IGLS Forum 2023, Garmisch-Partenkirchen.
Lauterbach, Josephine; Haack, Michaela; Häring, Anna Maria. (2023): "Artgerecht, regional und biodiversitätsfördernd – Welche Mehrwerte sind Rindfleischkäufer*innen besonders wichtig?" Wissenschaftsgagung ökologischer Landbau, Frick.
Lauterbach, Josephine, Antonia Johanna Bruns, and Anna Maria Häring. 2023. "Exploring Consumer Preference towards the On-Farm Slaughtering of Beef in Germany: A Discrete Choice Experiment" Foods 12, no. 18: 3473. https://doi.org/10.3390/foods12183473
Kommunikationsmaterialien (Vorlagen)
- Logo (verschiedene Farbkombinationen)
- Plakat
- Aufkleber
- Nutzungsbedingungen für Kommunikationsmaterialien
Medienspiegel
Pressemitteilung (1. Juni 2022): Testläufe gestartet: Regionales Rindfleisch auf Brandenburger und Berliner Kantinentellern.
Antenne Brandenburg (20. Oktober 2022): Brandenburger Weiderind wird in regionalen Kantinen serviert
rbb Abendschau (22. Oktober 2022): Brandenburgisches Weiderind in BVG-Kantine.
© HNEE, Florian Reischauer
Kooperationspartner*innen
Wissenschaftliche Partner*innen
HNE Eberswalde (Projektleitung) | |
Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin |
Praxispartner*innen
EFG Eberswalder Fleisch GmbH |
Projektpartner*innen
Dussmann Service Deutschland GmbH/ Betriebskantine PCK Raffinerie (Schwedt)
Widynski & Roick GmbH/ Betriebskantinen Berlin-Brandenburg
Siemens AG/ Betriebskantine (Berlin)
Siemens Energy/ Betriebskantine (Berlin)
Berliner Verkehrsbetriebe BVG/ Betriebskantine (Berlin)
Hoheisels-Gastronomie /Betriebskantine(Berlin)
PACE Paparazzi Catering & Event GmbH/ Kantine Axel Springer Verlag (Berlin)
Bei Interesse und für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Michaela Haack (Kontakt siehe unten).
Ansprechpartner*innen
Fotos des Projektteams WertWeideVerbund (2021), wenn nicht anders gekennzeichnet.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "WIR! Wandel durch Innovation in der Region". Projektlaufzeit: 02/2021 - 07/2023