Geschichte des Fachbereiches
Landschaftsnutzung und Naturschutz
- Fachbereich und erster Studiengang tragen denselben Namen
Im September 1993 wurde die erste Matrikel des Diplom-Studiengangs Landschaftsnutzung & Naturschutz immatrikuliert. Der auf Anregung von Prof. Dr. Michael Succow, dem späteren Träger des Alternativen Nobelpreises und Ehrensenator der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde eingerichtete Studiengang war ein Novum in der deutschen Hochschullandschaft.
Ziel war es — und ist es noch heute — Fachleute auszubilden, die ausgehend von einer soliden landschaftsökologischen Grundausbildung in der Lage sind, Regionen, Landschaften und Landnutzungsformen zu analysieren und zweigübergreifend hinsichtlich Tragfähigkeit, Nachhaltigkeit und Naturschutzerfordernisse zu bewerten. Die Zielstellung resultierte einerseits aus den Erfordernissen, die sich aus den gesellschaftlichen Veränderungen in den 90er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts ergeben hatten, andererseits auch aus der Zielstellung der neu gegründeten Fachhochschule, ein breites Spektrum an Studiengängen und Spezialisierungsrichtungen anzubieten, die der Komplexität von Ökologie und Ökonomie gerecht wurden. Die Entwicklung gab dem Ansatz Recht. Hohe Bewerberzahlen, auch aus den alten Bundesländern, bestätigen Richtigkeit und Attraktivität des Ansatzes.
Bologna-Prozess
- aus Diplom werden Bachelor und Master, der erste Studiengang wird um vier weitere ergänzt
Nachdem das Lehrangebot Ende der 90er Jahre durch 3 Spezialisierungsrichtungen (Planung und Management, Umweltbildung, Bodenschutz) spezifiziert wurde, konnte in den Jahren 2002/2003 die Modularisierung des Studiums nach dem Bologna-Modell in Angriff genommen werden. Der Bachelor of Science löste den bisherigen Dipl. Ing. (FH) ab. Bei grundsätzlich ähnlicher Zielstellung wurde das Studium um 2 Semester verkürzt. Das war bei dem relativ umfassenden Lehrangebot nicht leicht und erforderte zunehmend neue Lehr- und Lernformen. Aber für die Hochschule ergab sich damit auch die Gelegenheit, Master-Studiengänge aufzubauen. Für den Studiengang „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ konnte so der Master-Studiengang „Regionalentwicklung und Naturschutz“ etabliert werden.
Innovation und Vervollständigung des Angebots brachte der 2004 neu eingerichtete Studiengang "Ökolandbau und Vermarktung" (BSc). Die neue Studienrichtung ergänzt das Angebot der Hochschule insgesamt in Hinblick auf nachhaltige Nutzung aller Landnutzungszweige. Studienziel ist auch hier Vielseitigkeit: Die Absolventen werden umfassend auf den Wachstumsmarkt Ökolandbau ob als Landwirt, Berater oder Marketing-Experte vorbereitet. Das neuartige Studienmodell mit der Einbeziehung von Praxisbetrieben in die Lehre und Forschung war am Anfang nicht leicht zu realisieren, hat sich aber zunehmend positiv entwickelt. Die Studierenden übernehmen bereits im 2. Semester Aufgaben in den Betrieben und tragen so zur Lösung konkreter praktischer Aufgabenstellungen bei. Der Master-Studiengang Öko-Agrarmanagement (MSc) ergänzt inzwischen das Lehrangebot.
2014 ging der vom Fachbereich maßgeblich mit gestaltete und fachbereichsübergreifend angelegte, berufsbegleitende Master „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ (M.A.) an den Start.
Im Jahr 2014 wurden alle Studiengänge des Fachbereiches bis 2021 erfolgreich reakkreditiert.
Größter und forschungsstärkster Fachbereich der Hochschule
Aus den überschaubaren Anfängen der Jahre 1993/94 mit 46 Studierenden und 3 Professoren ist inzwischen der größte Fachbereich der Hochschule mit über 700 Studierenden, 21 Professuren und zehn akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Das Studienangebot umfasst zwei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge sowie eine berufsbegleitendes Masterprogramm.
Ergänzt wird die Lehre durch umfangreiche Forschungsaktivitäten. Von Anfang an hat der Fachbereich mit Projekten auf EU-, Bundes- und Landesebene und in Kooperation mit Betrieben und Einrichtungen die Möglichkeiten genutzt, Schwerpunkte der Landnutzungsforschung und des Naturschutzes, aber auch praktische Fragen zu bearbeiten und den Studierenden die Möglichkeitgegeben, sich umfassend in aktuelle Entwicklungen einzubringen. Mit jährlich über einer Million Euro trägt der Fachbereich wesentlich zur Drittmittelstärke der Hochschule bei.