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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Infoveranstaltung zu "Mehrweglösungen für regionale Erzeugnisse aus dem Glas"

Am 7. September 2023 hat die im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) tätige Beratungs- und Vernetzungsstelle Verpackungsreduktion in Brandenburg (BVVB) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) eine Infoveranstaltung zum Thema „Mehrweglösungen für regionale Erzeugnisse aus dem Glas“ durchgeführt. Ein Tätigkeitsschwerpunkt der BVVB ist die Etablierung von Mehrweg in der regionalen Erzeugung und Vermarktung. Die Veranstaltung richtete sich an Lebensmittelhersteller aus der Region, die an der Nutzung von Mehrwegsystemen interessiert sind. Neben einer Vorstellung der Glas-Mehrwegsysteme Mach-Mehrweg-Pool (MMP) und Circujar gaben Hersteller, die die Systeme bereits nutzen, wertvolle Tipps aus der Praxis und zur Umstellung.

Infoveranstaltung zu Mehrweglösungen für regionale Erzeugnisse aus dem Glas

Teilnehmende und Durchführende der Infoveranstaltung zu "Mehrweglösungen für regionale Erzeugnisse aus dem Glas". Foto Niklas Domke/AG Verpackungsreduktion/BVVB

Eine stärkere Nutzung von Mehrwegsystemen im Lebensmittelbereich hat ein großes Potential zur Abfallvermeidung – und trägt zur politisch und gesellschaftlich geforderten Schonung von Ressourcen und Umwelt bei. Neben Speisen und Getränken zum Mitnehmen können auch vorverpackte Lebensmittel im Lebensmitteleinzelhandel in Mehrwegverpackungen angeboten werden. Besonders geeignet sind eingemachte und pastöse Produkte. Diese werden bislang meist in Einwegglas abgefüllt, was mit (in letzter Zeit) steigenden Anschaffungskosten für Neuglas einhergeht und eine höhere Umweltbelastung durch einen hohen Ressourcen- und Energieaufwand bedeutet. Neue Glas-Mehrwegsysteme und etablierte Systeme werden zunehmend auch für „neue“ Produktkategorien genutzt. Eine Umstellung auf Mehrweg wirft aber auch Fragen auf: Welches System passt am besten zum Produkt und Unternehmen, welche Kosten sind mit dem Eintritt in das System verbunden, wie funktionieren Rückgabe, Reinigung und Pfandclearing und wie gelingt die Umstellung möglichst reibungslos?

Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Infoveranstaltung „Mehrweglösungen für regionale Erzeugnisse aus dem Glas“ erörtert. Unternehmen aus der Region wie drei Imkereien (Imkerei Heilmann, Imkerei Lahres und Imkerei HonigBAR), ein Hersteller von Fruchtaufstrichen (Bock & Gardener) sowie ein Hersteller verschiedener Bio-Produkte, darunter Wurstwaren im Glas und Honig (Ökodorf Brodowin GmbH & Co. Vertriebs KG) besuchten die Veranstaltung. Darüber hinaus nahmen Vertreter*innen der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg, der Industrie- und Handelskammer Cottbus, des Landesverbands Brandenburgischer Imker e. V. und des Bioland e.V. an der praxisorientierten Veranstaltung teil.

Julia Klein vom Mach Mehrweg Pool e.V. stellte das aus dem Molkerei-Bereich bekannte MMP-Mehrwegsystem vor. Sowohl das 284 ml-Sahneglas als auch das 540 ml-Joghurtglas eignen sich auch für Honig, Fruchtaufstriche und Co.. Georg Neubauer vom Unternehmen blattfrisch GmbH gab einen Einblick in die praktische Umsetzung und Nutzung der Gläser für das gesamte Produktsortiment, darunter Feinkost, Saucen und Salate. Dass die Gläser auch für Honig genutzt werden können, berichtete Gunter Beyer von der Imkerei Gunterbunt, der seit einigen Jahren sowohl in große als auch kleine MMP-Gläser abfüllt. Eine Alternative bzw. Ergänzung zu MMP-Gläsern präsentierte Iris Vilsmaier von der Circujar GmbH. Das Mehrwegglas Circujar ist aktuell in zwei Größen (220 ml und 440 ml) erhältlich und eignet sich für Aufstriche und vieles mehr. Wie sich Mehrweg-Prozesse in den Arbeitsalltag eines Lebensmittelherstellers integrieren lassen, erläuterte Pascal Raschke von der AllerLiebe GmbH, der von Anfang an auf das Mehrwegsystem von Circujar setzte.

Im Austausch wurden Fragen und Bedenken der teilnehmenden Lebensmittelhersteller geklärt. So ging es unter anderem um die Herausforderungen der Behälterreinigung, um die Wahl geeigneter Verpackungsetiketten, die zu erwartende Kapitalbindung durch Pfand und um die Frage, wie Mehrwegbehälter für die Kundschaft eindeutig als solche kenntlich gemacht werden können. Die Veranstaltung trug zur Vernetzung von Lebensmittelherstellern und Mehrwegsystemanbietern bei, regte zum Umdenken an und stellte die Weichen für eine Stärkung von Mehrwegsystemen in der Region Brandenburg.

Die Beratungsstelle wird die Unternehmen, die an einer Umstellung auf Mehrweglösungen interessiert sind, selbstverständlich auch über die Veranstaltung hinaus bei der Klärung von Detailfragen unterstützen. Außerdem werden die gewonnenen Erkenntnisse aufbereitet und für weitere interessierte Lebensmittelhersteller zur Verfügung gestellt.

Die Beratungs- und Vernetzungsstelle Verpackungsreduktion in Brandenburg (BVVB) wurde im Juni 2021 vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) eingerichtet, um die Nutzung von Mehrweglösungen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette voranzubringen. Das Projekt ist innerhalb der Arbeitsgruppe Verpackungsreduktion am Fachgebiet Nachhaltige Unternehmensführung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) verankert. Als zentrale Anlaufstelle zum Thema Verpackungsreduktion in Brandenburg stellt die BVVB Fachinformationen bereit, vernetzt Akteure und Akteurinnen und entwickelt gemeinsam mit der Praxis sinnvolle Lösungen zur Verpackungsreduktion. Die Beratungsstelle bietet unter den nachfolgenden Kontaktdaten Informationen und Beratung sowie Möglichkeiten zur Beteiligung und Vernetzung an.

Pressekontakt

Ulrich Wessollek
Wissenschaftskommunikation 
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