Studiengang Forstwirtschaft (B.Sc.)
Ziele und mögliche Berufsfelder
Der Studiengang Forstwirtschaft (B.Sc.) befähigt Sie für den beruflichen Einsatz in forstlichen, holzwirtschaftlichen sowie auch fachverwandten Unternehmungen und Dienstleistungsbetrieben. Er qualifiziert vorrangig für das selbstständige forstliche Betriebsmanagement, d.h. die eigenverantwortliche Planung, die Umsetzung und das Controlling forstbetrieblicher Arbeiten im Rahmen multifunktionaler Waldbewirtschaftung.
Neben den gegenwärtig guten Berufsaussichten im öffentlichen Dienst belegen aktuelle Verbleibsanalysen, dass vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten auch im Bereich verschiedener Forstdienstleistungen (Consulting), des Waldnaturschutzes oder in der Waldpädagogik bestehen.
Kenntnisse über den Rohstoff Holz und seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten sowie der Holzsortierung und dem Aufbau von Logistikstrukturen qualifizieren zudem für Tätigkeiten im näheren Umfeld holz- und energiewirtschaftlicher Unternehmungen.
Die aktuelle Zielematrix des Studiengangs finden Sie hier.
Inhalte des Studiengangs
Aufbauend auf den naturwissenschaftlichen, ökonomischen und technischen Grundlagen wird die gesamte Bandbreite forstfachspezifischer Grundlagen und möglichen Vertiefungen in dem insgesamt sechssemestrigen Studiengang vermittelt.
Dazu gehören:
naturwissenschaftliche Grundlagen (u.a. Botanik, Zoologie, Bodenkunde, Standortkunde, Waldökologie und Wildbiologie)
technologische Kenntnisse (u.a. Datenbankmanagement, Geografische Informationssysteme, Biometrie und Statistik, Arbeitslehre, Forsttechnik, Waldinventur, Waldwachstum, Waldbau, Forstnutzung)
sozio-ökonomische Kompetenzen (u.a. forstliche Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Marketing, Betriebsplanung und Controlling, Organisation, Unternehmensgründung und -führung, Recht, Forstpolitik, Wildtiermanagement und Waldnaturschutz).
Die von den Landesforstverwaltungen erwarteten fachlichen Schwerpunkte sind durch den Pflichtbereich des Studiums abgedeckt (21 Module mit in der Summe 46 Teilmodulen). Ab dem Wintersemester 2015/16 werden des Weiteren 10 Wahlpflichthüllen mit in der Summe 33 einzelnen Wahlpflichtmodulen angeboten. Von diesen müssen im Studienverlauf 9 Module gewählt werden.
Darüber hinaus werden berufsqualifizierende Schlüsselqualifikationen vermittelt wie
Problemlösungs- und Entscheidungskompetenzen
Teamfähigkeiten und soziale Kompetenzen
Prozess- und Projektmanagementkompetenzen
kommunikative und rhetorische Fähigkeiten
Fähigkeiten im Bereich der Informationsbeschaffung und -verarbeitung.
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Die Studierenden des Studiengangs Forstwirtschaft (B.Sc.) können zudem studienbegleitend auch das Waldpädagogik-Zertifikat (Staatlich zertifizierte(r) Waldpädagoge/in) erwerben. Nähere Informationen dazu finden Sie HIER
Organisation des Studiengangs
Unterricht in Kleingruppen ...
... in Form von Vorlesungen
... oder als Ãœbungen
.
Der Bachelorstudiengang Forstwirtschaft (B.Sc.) wird mit 180 ETCS abgeschlossen und ist berufsqualifizierend. Für den Fall, dass eine Tätigkeit in einer öffentlichen Forstverwaltung angestrebt wird, hat sich das Studium als fundierte Grundlage für die verwaltungsinterne Weiterqualifizierung (Anwärterzeit und Laufbahnprüfung für den gehobenen Forstdienst) bewährt.
Die durchschnittliche Präsenzzeit (SWS) während der 5 Studienfachsemester liegt im Pflichtbereich bei rund 22 SWS. Weitere 5 SWS sind durchschnittlich für die Belegung der Wahlpflichtmodule, im Regelfall 2 pro Studienfachsemester, zu veranschlagen.
Die innerhalb eines Semesters angebotenen Module finden größtenteils in Form kontinuierlichen Unterrichts statt. Zusätzlich werden einige Module in Form von Blockveranstaltungen durchgeführt, wodurch auch andere Formen des Lernens, wie bspw. projektbezogene Gruppenarbeiten ermöglicht werden.
Der Studiengang Forstwirtschaft (B. Sc.) zeichnet sich durch einen hohen Praxisbezug aus.
Die Analyse der Lehrformen lässt erkennen, dass 41 % der Lehrveranstaltungen in Form von Übungen sowie weitere 7 % in Form von Projekten organisiert sind. Reine Vorlesungen sowie seminaristischer Unterricht haben einen Anteil von 39 % bzw. 13 % während des gesamten Studienverlaufs.
Wichtige Studiengangspartner
sind u.a.
Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB)
Ein wichtiges Merkmal der forstlichen Ausbildung in Eberswalde ist seit jeher die Einbindung von forstlichen Praktikern der umgebenden forstlichen „Lehroberförstereien“ in den Exkursions-, Unterrichts- und Prüfungsbetrieb des Studiengangs. Die langfristige Zusammenarbeit mit dem LFB wurde Ende 2014 in einem neuen Kooperationsvertrag vereinbart.
Stadtwald Eberswalde
Der seit 2012 wieder durch einen eigenen "Stadtförster" betreute Kommunalwald grenzt unmittelbar an den Waldcampus. Im Rahmen des aktiv gelebten Kooperationsvertrages mit der Stadt Eberswalde profitieren die Studierenden von den zahlreichen Anschauungs- und Übungsflächen im Stadtwald.
Berliner Forsten
Die langjährige Zusammenarbeit zwischen den Berliner Forsten und dem Studiengang Forstwirtschaft (B.Sc.) umfasst u.a. die wissenschaftliche Kooperation auf den Gebieten Waldbau, Waldbewirtschaftung, Jagd, Naturschutz und Rehabilitierung von Landschaften in urbanen Gebieten. Der Kooperationsvertrag wurde 2012 erneuert.
Stift Neuzelle
Seit 1999 kooperiert die Stiftung Stift Neuzelle offiziell mit der Hochschule und dem Studiengang Forstwirtschaft. Im Rahmen der Kooperation werden Semester- und Examensarbeiten betreut sowie Bewirtschaftungskonzepte begutachtet.
Des Weiteren ist eine Vielzahl von externen Lehrbeauftragten im Rahmen von Einzelveranstaltungen in den Studienbetrieb eingebunden. Dazu gehören u.a. Vertreter*innen
des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR)
des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR)
des Bundes Deutscher Forstleute (BDF)
der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e.V. (ANW)
des Ökologischen Jagdvereins Brandenburg e.V. (ÖJV)
und des brandenburgischen Waldbesitzerverbandes.