Waschbärenforschung
Waschbärenforschung
Der Waschbär (Procyon lotor L., 1758) gehört neben dem Marderhund und dem Mink zu den neozonalen Vertretern der heimischen Raubsäugerfauna. Der ursprünglich nearktische Neubürger ist mittlerweile seit über 80 Jahren in Deutschland etabliert und tritt vor allem in jüngerer Zeit verstärkt in Erscheinung.
Aufgrund seiner generalistischen Lebensweise ist er Auslöser kontroverser Diskussionen über negative Auswirkungen auf einheimische Tierarten sowie über seine Rolle als potentieller Krankheitsüberträger. Trotz der akuten Präsenz fehlen für das nordostdeutsche Tiefland bis heute sowohl valide Daten zur Nahrungsökologie des omnivoren Kleinbären als auch zur Prävalenzrate mit dem zoonotisch relevanten WaschbärÂspulwurm (Baylisascaris procyonis).
Im Zuge der Forschungsstudie werden daher Kotproben aus dem Gebiet der nordostdeutschen Tiefebene nahrungsÂökologisch und im Hinblick auf den Endoparasitenbefall analysiert werden. Diese Untersuchungen werden als Promotionsstudie durchgeführt und sind Teil eines mehrjährigen integrierten Forschungsprojektes zur Populationsbiologie des Waschbären im Müritz-Nationalpark (www.projekt-waschbaer.de). Die Arbeit bildet eine wichtige Grundlage für die ökologische Charakterisierung des Waschbären, um letztÂendlich spezifische, naturschutzÂgerechte Managementstrategien zum Umgang mit diesem Neubürger entwickeln zu können.
Die übergeordneten Ziele der Doktorarbeit sind:
- die Analyse von Waschbären-Kotproben im Hinblick auf die qualitative und quantitative Zusammensetzung unterschiedÂlicher Nahrungskategorien
- die Ermittlung eines waschbärenspezifischen Korrektur-Faktors anhand von FutterÂversuchen mit Gehegetieren
- koproskopische Untersuchungen vor dem Hintergrund des Befalls mit dem WaschÂbärenspulwurm Baylisascaris procyonis, der als potentieller Zoonoseerreger gilt
Weiterführende Informationen zum Projekt sowie zur aktuellen Waschbärenforschung unter www.projekt-waschbaer.de
Im Zuge von Exkrementanalysen werden die Nahrungskategorien
des Waschbären analysiert
I
Bearbeitung eines immobilisierten Waschbären
im Müritz-Nationalpark